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Und es geht immer noch ein bisschen irrer…

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Ja wer glaubt es geht nicht schlimmer…
Karl Theodor zu Guttenberg wird Berater. Nicht irgendein Berater. Guttenberg wird Internetberater und das Ganze im Ehrenamt. Eingekauft von der EU-Kommissarin Neelie Kroes wird er sich nun für die Freiheit im Netz engagieren und herausfinden wie man Blogger und Netzaktivisten in autoritär geführten Ländern unterstützen kann. Manche werten dies als Symptom für einen Wendehals, bedenkt man seine Haltung als Zugpferd der CDU/CSU vor seinem Rücktritt.1 Damals fand er die Vorratsdatenspeicherung super. Naja und denken wir mal an die antikinderpornographische Internethetzjagd seiner holden Gattin. Ist doch schön, wenn man am Abendbrottisch ein Thema hat, dass man miteinander teilen kann.

Auf der Zunge zergehen und im Kopf verarbeiten sollte man sich die Aussagen von Frau Kroes:

“Ich habe Karl-Theodor ausgewählt, und ich bin froh, dass er ja gesagt hat”, antwortet die Kommissarin. “Er denkt unkonventionell. Ich suche keine Heiligen, ich suche Talente.”2

Ja unkonventionell trifft es in der Tat.

Ob dies eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für ehemalige Politiker sei, will ein anderer wissen. “Ich schaffe keine Jobs für Menschen, die nicht mehr aktiv sind”, sagt Kroes. “Karl-Theodor ist sehr aktiv, und ich bin froh, dass er uns einen Teil seiner Zeit zur Verfügung stellt.”3

Das unkonventionelles Vorgehen und Aktivität jemanden qualifizieren derartige Aufgaben zu übernehmen, ist interessant.
Ach, wo genau ist er gerade aktiv? Wenn ich genau überlege würde ich es wohl mit aktivem Profilschliff und -politur umschreiben oder möchte Herr zu Guttenberg endlich einmal dafür sorgen, dass wirkliche, eigene Aktivitäten in seinem Lebenslauf auftauchen?

Glaubt man der Beschreibung des Spon von Guttenbergs Wirkung auf der “Bühne”, so kann man sich ja fast schon Sorgen machen. Wackelige Stimme, verunsichertes Lächeln, rote Flecken im Gesicht. Nicht das es etwas Neues ist, dass Menschen sich um seine psychische Gesundheit sorgen. Wieder einmal wird deutlich, dass entweder Guttenbergs Selbst- und Fremdwahrnehmung massiv divergiert oder aber, dass er sehr genau weiß, was er tut. Letzteres könnte bedeuten, dass er diese Schiene nutzen will, um sich mit seinem Feind zu verbünden. Mag ja eine Strategie sein, normalerweise.
Doch sagen wir es mal mit einem Zitat von Sun Tzu in “Die Kunst des Krieges”

“Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten.
Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden.
Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.”

Für den Fall Guttenberg muss ich ergänzen: Wenn du den Feind kennst, doch dich selbst nicht, wirst du nach jedem errungenen Sieg langfristig einbrechen, weil du das Bild, dass andere von dir haben, nicht aufrechterhalten kannst.

Seitdem die Nachricht die Runde machte, gab es einige Vergleich im Netz. Hier erwähne ich mal den Tweet von @Weltregierung4

weltregierungtweet

und von @Balkonschlaefer5

balkonschlaefertweet

Doch man muss nur den Hashtag #guttenberg eingeben und lesen, um einen kleinen Eindruck von uns, die wir in der Blase des Netzes sind, zu bekommen.

Ach, bevor ich es vergesse: Kroes und Guttenberg sind alte Bekannte. Sie hatte ihn bereits kurz nach seinem “Sturz” um Mithilfe gebeten. Insofern erübrigen sich weitere Fragen nach einer etwaigen Eignung. Wie Fefe sagt: “War ja auch klar, in der CDU ging es ja noch nie um Kompetenz, immer nur Beziehungen und Filz.”

  1. Tagesschau: Guttenberg berät EU-Kommissarin, 12.12.2011
  2. Spon: Ein nervöser Herr zu Guttenberg, 12.12.2011
  3. Spon: Ein nervöser Herr zu Guttenberg, 12.12.2011
  4. Link zum Tweet von @Weltregierung
  5. Link zum Tweet von @Balkonschlaefer

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